Die Ära von 1784–1883

Duden, Augustin, Eskuchen

Leonhard Duden erhielt am12. März 1784 sein eigenes Privilegium, nachdem er zuvor Maria Catharina Hartcop aus Hückeswagen geheiratet hatte. Sie entstammte der bekannten Familie Hartcop, die durch den Betrieb von Eisenhämmern an der unteren Bever (Harcopsbever) sehr wohlhabend geworden war. Sie bekamen gemeinsam vier Kinder: Leonhard, Carolina, Gottfried und Theresia. In seine Zeit fällt auch die Verlegung der Adler Apotheke in die Scheidt Straße – heute Alleestraße. Die Bebauung des Bereiches des ehemaligen Remscheider Pfarrhofes fiel genau in die Zeit gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Leonhard Duden verstarb schon 1795 im Alter von 42 Jahren. Seine Witwe Catharina ließ nun die Apotheke fast 40 Jahre lang durch wechselnde Provisoren verwalten. Der Zustand der Apotheke verschlechterte sich zunehmend bis Dudens Sohn Leonhard, der inzwischen den Beruf des Vaters erlernt hatte und 1810 die Approbation als Apotheker erhielt, als Provisor in die elterliche Apotheke eintrat. Im Visitationsbericht vom 10. September 1811 stellte die von der Regierung abgestellten Prüfer jedoch fest: „Die Apotheke hat sich deutlich verbessert, weiterhin ist aber Leonhard Duden noch nicht als Verwalter bestätigt und noch nicht vereidigt worden“. Immer noch lag das Privilegium bei seiner Mutter Catharina Duden. Nachdem Leonhard Duden die Apotheke seiner Mutter zehn Jahre lang verwaltet hatte, stellte er gegen ihren Willen bei der Regierung in Düsseldorf den Antrag auf Übertragung der Apotheke auf seinen Namen. Am15. Mai 1821 wurde der Antrag vom Oberpräsidium in Köln genehmigt. Dagegen legte seine Mutter Einspruch ein. Sie wurde aufgefordert, das Privilegium ihres verstorbenen Mannes vorzulegen, was aber nicht geschah. Von der Regierung wurde mitgeteilt, das dem Sohn die Konzession nur unter der Voraussetzung erteilt worden sei, wenn er sich mit seiner Mutter einige. Er solle sonst gerichtlich klären, dass seine Mutter zur Fortführung des Privilegs nicht berechtigt sei

 

Obwohl Leonhard Duden immer gutes, pünktliches und gewissenhaftes Verhalten bescheinigt wurde, blieb seine Bezeichnung nur „Vorstand“. Als Gehilfe und zukünftigen Provisor stellt seine Mutter den 27 jährigen Friedrich Hengstenberg, der in Botanik nur schwache Kenntnisse zeigte, ein. Leonhard Duden kämpfte weiter. 1823 verteidigte Duden nochmals seine Ansprüche und bat die Regierung gleichzeitig um die Erlaubnis zur Errichtung einer zweiten Apotheke in Remscheid. Dies wurde jedoch abgelehnt. Ein Rechtsstreit gegen seine Mutter widersprach seiner Einstellung. Jedoch die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die schlechte Behandlung und Kündigung des ältesten Sohnes aus der Apotheke, sowie die Anstellung eines Fremden belastete ihn sehr. Er sprach seiner Mutter eine Rente von 600 Reichstalern und den Wert aller Medikamente zu, wenn das Privilegium auf ihn übergehen würde. Was aber zu ihren Lebzeiten nicht geschah. Im Jahre 1829 stellte die Witwe Duden Theodor Pfaffenberger als Provisor ein, nachdem Leonhard endgültig ausgeschieden war. Seine Mutter starb am 28. Mai 1838 und wurde auf dem Remscheider Stadtfriedhof beerdigt, wo bis heute das alte Grabmal mit der „Duden-Säule“ erhalten ist. Leonard Duden hatte zwischenzeitlich einen Schlaganfall erlitten. Am 18.Juni 1839 teilte die Regierung dem Vertreter der Erben Rechtsanwalt Gottfried Duden mit, dass die Apotheke bis Januar 1840 an Leonhard Duden übergeben werden müsse, da ansonsten die Konzession nach dem Beschluss der Königlichen Regierung erlöschen würde. Leonhard Duden wurde nun endlich der Besitzer der Adler Apotheke, da sein Gesundheitszustand es wieder zuließ. Doch bald verkaufte sie an Friedrich Wilhelm Augustin und zahlte seine Geschwister mit 30.000 Reichsmark aus. Augustin blieb, bis er 1870 aus Altersgründen ausschied. Er überschrieb die Apotheke an seinen Schwiegersohn Friedrich August Eskuchen. Dieser kaufte ihm bald die Apotheke und das Haus für insgesamt 153 000 Mark ab. Eskuchen führte die Adler Apotheke bis 1881. Dann verkaufte er sie an Emil Bothe und Otto Weiß, welche am 1. Juli1881 gemeinsam die Konzession erhielten. Otto Weiß schied 1883 aus, um in Wuppertal die Adler Apotheke zu übernehmen.